Donnerstag, 18. April 2013

Gelesen: Mängelexemplar von Sarah Kuttner



Ecken und Kanten machen uns aus. Im Grunde ist jeder von uns ein Mängelexemplar. Wer ist schon perfekt? Als ich dieses Buch zur Hand nahm, wusste ich nicht, was mich erwartet. Beim Kaufen ließ ich mich einfach nur vom Namen der Autorin leiten. Ich mag Sarah Kuttner, genau wie die Protagonistin dieses Romans.

Karo, 27 Jahre, laut, anstrengend und depressiv – was sie übrigens von sich selbst behauptet – befindet sich am Tiefpunkt ihres Lebens. Sie wurde gekündigt, ihre Beziehung geht in die Brüche und dann sind da noch die Wunden ihrer Kindheit: Sexuelle Annäherungsversuche ihres Onkels; ein Vater, der nicht liebte und nicht existent war und eine depressive und überforderte alleinerziehende Mutter.

Als Karo ihre erste Panikattacke erleidet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich endlich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Dieses Buch ist ein Stück Therapie für alle, da Karo Dinge durch den Kopf schwirren, über die wir sicherlich alle schon einmal nachgedacht haben.

Die Protagonistin versucht ein neues Leben zu beginnen, auch wenn sie die Vergangenheit ab und an einholt. Dabei merkt sie gar nicht, dass ihr neues Leben bereits längst begonnen hat und sie eigentlich allein Grund zum Glücklichsein hat.
 
Fazit: „Mängelexemplar" ist ein tolles Debüt von Sarah Kuttner, ich hoffe, noch mehr von ihr lesen zu dürfen. Traurig, spannend und lustig zugleich.



Mittwoch, 17. April 2013

Flohmarkt

Frühlingszeit ist Flohmarktzeit. Ich konnte es kaum erwarten, bis die Stöbersaison wieder los geht und die Märkte aus ihrem Winterschlaf erwachen. Ein Besuch auf unserem Lieblingsflohmarkt gleich um die Ecke ist mittlerweile zur sonntäglichen Pflicht geworden und ist einfach nicht mehr wegzudenken.

Am vergangenen Sonntag waren wir zwar nicht auf unserem Lieblingsflohmarkt an der Faust, dafür auf einem Riesenmarkt, der mich fast erschlagen hat. Gefühlt gab es 200 Stände, davon leider viel Schund und Neuware, die ich total überflüssig finde. Da schätze ich meinen kleinen, aber feinen Lindener Flohmarkt, bei dem es keine industrielle Neuware gibt.

Trotz Riesenangebot und visueller Überforderung fand ich am Stand einer älteren Dame diese vier Schätzchen, die ich unbedingt mitnehmen musste, auch wenn die beiden Becher leider schon leichte Macken haben.

Diese Schönheiten aus den 70ern stammen von der deutschen Keramikfirma Waechtersbach, die früher echt tolle Sachen hergestellt hat. Wenn ich mir allerdings die neuesten Kollektionen anschaue, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wer sich das kauft.

Dienstag, 16. April 2013

Gelesen: Die Rückkehr des Tanzlehrers von Henning Mankell

 


Endlich ist Frühling, dass heißt aber noch lange nicht, dass mein Bücherschrank bis zum nächsten Winter geschlossen bleibt. Die letzten Wochen (ja, es waren wirklich Wochen!) begleitete mich wieder einmal ein Krimi von Henning Mankell. Doch leider war die „Rückkehr des Tanzlehrers" eher ernüchternd und kein spannender Zeitvertreib.

Wer auf Kurt Wallander, den Kult-Kommissar des schwedischen Autors Henning Mankell hofft, den muss ich bitter enttäuschen. Es ermitteln mehrere Kriminalbeamte. Die Hauptfigur Stephan Lindmann, ein an Krebs erkrankter Polizist, ist beurlaubt er erfährt vom gewaltvollen Tod seines ehemaligen Kollegen Herbert Molin. Stephan glaubte ihn gut zu kennen, doch Stück für Stück entschlüsselt er Molins dunkle Vergangenheit, die ihm nun zum Verhängnis wurde.

Das Buch beginnt spannend: Mit einer Hinrichtung ehemaliger SS-Schergen durch einen Henker kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Dann springt die Handlung um 45 Jahre. Auf einmal befindet sich der Leser im Jahr 1990 in Schweden und nimmt an einer eher schleppend vor sich gehenden Mordermittlung irgendwo im schwedischen Niemandsland teil. Leider immer noch ohne Spannung, dafür aber mit einem zweiten Mord.

Die Hauptfigur versinkt immer wieder in Selbstmitleid und innere Monologe über seine Krankheit, was ich als sehr störend empfunden habe. Wenn ich einen Krimi lese, erwarte ich Mord, List und Blut und keinen bemitleidenswerten Kommissar in der Miflife-Crisis.

Schon allein der Romantitel ist inhaltlich falsch, denn nicht der Tanzlehrer, sondern sein Sohn kehrt zurück, um den Mord an seinem Vater während des Krieges zu rächen. Mir fallen zig besser Titel ein, die das Geschehene treffender fassen würden: „Der letzte Tango", „Tödlicher Tango", „Der Tango der Rache". Ja, es geht um Tango und sogar um einen sehr blutigen, doch das reicht noch lange nicht für einen Roman.

Mankell hat mich leider enttäuscht, zu viele Fragen bleiben offen, die Spannung scheint sich versteckt zu haben. Vielleicht sollte er lieber weniger, aber dafür bessere Bücher schreiben, denn auch ein Bestseller-Autor braucht ab und an mal eine Pause.

Fazit: Für echte Mankell-Fans sicherlich ein Muss, für alle Krimifreunde: Sucht euch lieber ein anderes Buch zum Mitfiebern und Gruseln.

Montag, 15. April 2013


7-Sachen-Sonntag

Gestern habe ich es seit Langem endlich mal wieder geschafft. Hier meine sieben Sachen, nach einer Idee von Frau Liebe. Die Idee stammt von ihr: Zeige jeden Sonntag sieben Sachen, die du an diesem Tag in den Händen hattest. Ob für 5 Minuten oder fünf Stunden ist egal.




Kaffeetasse gehalten und natürlich getrunken. Das Wetter war ja so schön, dass man sie nicht mehr zum Händewärmen brauchte.





Das tolle Wetter genutzt und das Lenkrad gehalten. Natürlich nur kurz, dann ging's in die Sonne.




Die Leine gehalten und das haarige Monster im Zaum gehalten. Nein, er ist nicht gefährlich, nur schnell und frech.


 


Das Wetter genutzt und endlich die Blumensamen eingepflanzt und das mobile Gewächshaus bestückt, das viel zu lang im Keller lang. Wachst schön, meine Lieben! Wenn sie mal groß sind werden das übrigens Nelken, Strohblumen, Mittagsblumen, Löwenmäulchen und noch vieles andere Schöne und Bunte.




Noch schnell ein Foto: Bei Muttern gabs leckeren Mohnkuchen.




 

Mein neues Projekt gestartet. Wenn's mal groß ist, soll's ein Loop werden. Bis zum nächsten Winter ist ja hoffentlich noch ganz viel Zeit.





Neue Handytaschen zugeschnitten. Weiter bin ich gestern aber nicht gekommen. Das schöne Wetter wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen.