Donnerstag, 23. Mai 2013

Gelesen: Einmal Hans mit scharfer Soße von Hatice Akyün



Im Urlaub genoss ich die Sonne und einige gute Bücher. Der Roman „Einmal Hans mit scharfer Soße" war auch dabei und ich habe jede einzelne Seite genossen. Mit Leidenschaft berichtet die Hauptperson Hatice von ihrem unkonventionellen Leben mitten im quirrligen Berlin.


Sie ist auf der Suche nach ihrem Hans, einem deutschen Mann, der die besten Eigenschaften der deutschen und der türkischen Kultur miteinander vereint. Hatice ist das Sorgenkind der Familie, da sie als Single durchs Leben geht. Ihre Eltern schlagen ihr sogar vor, wieder zu Hause einzuziehen. Doch Hatice genießt ihr Leben zwischen zwei Welten, zwischen denen sie pendeln kann, wie es ihr gerade beliebt. Aber die Suche nach dem richtigen Hans entpuppt sich als schwieriger als vermutet.

Der Roman besticht vor allem durch seine teilweise flapsige Sprache und die gut ausgearbeiteten Charaktere, wie beispielsweise Hatices Bruder, der so ganz den Vorurteilen eines Türken entspricht. 

Die Autorin schafft eine Illusion, die ich wirklich beeindruckend finde. Sie nimmt den Leser mit ins elterliche Wohnzimmer, ins Familienhauptquartier. Die Protagonistin Hatice nimmt kein Blatt vor den Mund und berichtet ungezwungen über Männer, ihren Schuhtick und ihre Abenteuer als Deutsch-Türkin. Mit Witz berichtet sie von ihrer Kindheit und dem Großwerden mitten in einer türkischen Großfamilie in Deutschland.
 

Fazit: Toller, seichter Roman, der den Leser zum Schmunzeln bringt und einen zum Nachdenken über Klischees anregt.