Freitag, 14. November 2014

Buchtipp

Gelesen: Böser Wolf von Nele Neuhaus

Es gibt im Sommer nichts Schöneres, als ein paar Stunden mit einem guten Buch zu Hause im Warmen zu verbringen. Der Roman „Böser Wolf" der deutschen Autorin Nele Neuhaus ist genau richtig dafür.


Dieser Krimi ist spannend bis zum Schluss und nahezu schweißtreibend. Ich habe ihn verschlungen.

Die verworrene Geschichte beginnt damit, dass die Leiche eines Mädchens aus dem Main gezogen wird. Ihre Identität ist vollkommen unklar. Sie wird von niemandem vermisst. Auch das Ermittlerteam aus Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein, die bereits in den anderen Werken von Nele Neuhaus vorkamen, stehen zunächst vollkommen im Dunkeln.


Etwas später wird eine bekannte Fernsehmoderatorin vergewaltigt und schwerverletzt aufgefunden. Doch sie schweigt. Nach und nach lichten sich die Schatten und Kirchhoff und Bodenstein ermitteln im Umfeld einer Rockerbande. Mit ihnen in Kontakt steht auch ein vermeindlicher Kinderschänder, der jahrelang im Gefängnis verbracht hat. Doch nichts ist, wie es scheint. Immer wieder treten neue Fragen auf, kommen neue Personen ins Spiel.


Die Ermittler tauchen in Abgründen inmitten bürgerlicher Sauberkeit im friedlichen Taunus. Letztendlich kommen sie einem kriminellen und straff organisierten Kinderschänderring und dem bösen Wolf auf die Spur.


Nele Neuhaus versteht es wieder einmal, verschiedene Erzählstränge miteinander zu verbinden und aus zunächst zusammenhanglosen Fragmenten ein gewaltiges Ganzes zuschaffen.


Mehr möchte ich euch an dieser Stelle nicht verraten, nur dass dieser Krimi absolut lesenswert ist. Ich freue mich auf noch viel mehr von dieser wunderbaren Autorin, die mich jedes Mal aufs Neues überrascht und mich gruseln lässt. Bereits im Oktober erscheint ihr neuer Roman „Die Lebenden und die Toten". Ich kann es schon jetzt kaum noch erwarten.


Bis dahin

Tanja



Fazit: Spannender Roman in einem unfassbarem Milieu. Unbedingt lesen.

Freitag, 31. Oktober 2014

Lovely places

Dithmars – Das etwas andere Kaufhaus

 
Hannover ist alles andere als spießig. Der beste Beweis dafür ist Dithmars Kaufhaus in der List. Auf zwei Etagen findet ihr alles, was das Herz begehrt.



Schon vor dem Eingang türmen sich allerlei Kostbarkeiten, Spiegel aus den 70er-Jahren, alte bunte Kittel und Werkzeug, das schon einmal bessere Zeiten erlebt hat.


Auf den ersten Blick wirkt der Laden etwas chaotisch, aber dennoch scheint alles seinen Platz zu haben. Es türmen sich hunderte alte Schallplatten aufeinander, Bücher stehen kreuz und quer, an einer Wand sind dutzende alte Koffer übereinander gestapelt. Tausende Haushaltswaren suchen einen neuen Besitzer, darunter hunderte Messer, Flaschenöffner, Vasen und Gläser.




In der oberen Etage befinden sich unter anderem alte Möbel, Lampen und eine riesige Auswahl an Textilien aller Art, von Bekleidung, über Tisch- bis hin zu Bettwäsche. 









Einige Gänge kann man nur mühsam, nämlich seitlich, durchqueren, da sie einfach zu eng und zu vollgestellt sind. Im Laufe der Jahre entstand ein Laden, der eine ungebändige Sammellust widerspiegelt und das Ergebniss hunderter Haushaltsauflösungen ist. Dithmars ist eine Ansammlung von Brauchbarem, Skurrilem und Niegesehenem.





Auf unsere Suchanfragen wusste die nette ältere Dame sofort, wo wir was finden. Und das Erstaunliche: Es gibt noch ein weiteres Lager, in dem etwas kostbarere Gegenstände wie Bohrmaschinen und anderes elektrisches Handwerkszeug aufbewahrt werden und die man sich zur Ansicht und natürlich zum Kauf bestellen kann.

Geht man zu Dithmars, begibt man sich auf eine Schatzsuche. Um etwas zu entdecken und seinen persönlichen Schatz mit nach Hause nehmen zu können, braucht man allerdings Zeit. Denn alles ist sehr vollgestellt und man braucht wirklich gute Augen und etwas Geduld um wirklich fündig zu werden. Aber die lange Suche lohnt sich, denn die Preise sind sehr fair.


Unsere Suche hat sich an diesem Tag auch gelohnt. Unsere Ausbeute: Originall verpackte Kerzenständer aus den Siebzigern, ein fast neues Milchkännchen und zwei ungebrauchte Bälle für meinen Vierbeiner.


Ein Besuch in Dithmars Kaufhaus ist ein kleines Abenteuer mitten in der Stadt, das einem unordentlichen Museum gleicht. Man taucht ab in den Charme längst vergangener Jahrzehnte und begibt sich auf eine Zeitreise. 




 
Fazit: Dithmars ist einfach kultig und für alle Liebhaber von Kitsch&Co. sehenswert. Menschen mit Platzangst solltem diesem verzaubertem Ort allerdings fernbleiben.

wann: Montag bis Freitag 10 bis 18.30 Uhr, 
           Samstag 10 bis  14 Uhr

wo: In der Steinriede 7 
       Im Hinterhof 
       30161 Hannover

Dienstag, 7. Oktober 2014

Buchtipp

Gelesen: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück von François Lelord

 

In meinem Leben habe ich schon einige Bücher gelesen. Aber mit der Zeit habe ich die Romane französischer Autoren zu schätzen gelernt. Nun, nach einer langen Reise, bin ich auf François Lelord gestoßen und muss zugeben, dass ich etwas wehmütig bin, diesen wunderbaren Autor nicht schon viel früher entdeckt zu haben.

Wie seine Romanfigur Hector ist Lelord Psychiater und stellt sich grundlegende Fragen, die sein Leben verändern werden. In seiner Praxis behandelt er immer öfters Patienten, die keinen Grund haben unglücklich zu sein und keinerlei psychische Erkrankung haben. Um diesen Patienten zu helfen, begibt sich der Protagonist Hector auf eine lange Reise und macht sich auf die Suche nach dem Glück. 

Er reist durch Länder Asiens und Afrikas und erlebt dort viel Schönes, aber auch Beängstigendes. Im Laufe der Zeit fühlt sich sein Notizbuch mit immer wieder neuen Thesen, was Glück sein. Er befragt die Menschen die er trifft, alte Freunde und Fremde, was sie glücklich macht.

So entsteht eine ganze Reihe von Dingen, die die Menschen glücklich machen und die auch mich zum Nachdenken gebracht haben. Zum Beispiel „Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen." oder „Glück ist, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt."

Hector brachte mir Verborgene und dennoch eigentlich profane Dinge über das Glück, die man im Alltag leider allzuoft vergisst, wieder ins Gedächtnis. Es ist auch eine Reise zu sich selbst, auf die sich Hector begibt und der Leser begibt sich mit auf diese wunderbare und oft spannende Reise. 

Fazit: Jetzt wo der Herbst vor der Tür steht und wir ihn nicht mehr leugnen können, ist „Hectors Reise" genau das Richtige. Trotzt dem Wetter, kocht euch einen Tee und begebt euch von eurem Sofa aus mit Hector auf die Suche nach dem Glück.


Freitag, 15. August 2014

 

Lovely Places: Blumenfeld in Garbsen-Osterwald


So langsam können wir es nicht mehr leugnen, der Sommer neigt sich leider schon wieder dem Ende zu. Allerhöchste Zeit, sich noch schnell ein Stück des Sommers nach Hause zu holen.

Eine tolle Alternative zur bunten Pracht aus dem Supermarkt oder vom Floristen sind selbstgepflückte Blumen, die nicht quer über die Weltmeere über tausende Kilometer zu uns gelangen. Sie sind frisch und man selbst hat die Wahl aus dutzenden verschieden farbigen Schönheiten zu wählen.


Doch was, wenn man wie ich nur einen kleinen Balkon und keinen kunterbunten Garten mit allerlei Blühendem besitzt. Genau: Ab ins Grüne.

Im Garbsener Stadtteil Osterwald-Oberende, einem Vorort von Hannover, gibt es ein wunderbar bestücktes Blumenfeld. Dort findet ihr unter anderem Zinnien, Sonneblumen, Löwenmäulchen, Dahlien oder Strohblumen in allen erdenklichen Farben. Betrieben und bestückt wird das Feld von der Familie Tubbe.



Es gibt eine kleine Auswahl vorbereiteter Sträußchen, aber ihr könnt euch euren Strauß auch selbst nach euren Vorlieben zusammenstellen und die Blumen mit einem Messer abschneiden. Ihr habt die Qual der Wahl. Es sind Messer und Band zum Binden sind vor Ort vorhanden. 



Anschließend ermittelt ihr anhand von Löchern in einem Holzbrett den Preis für euren Strauß, der je nach Größe zwischen zwei und sechs Euro liegt. Einige Blumen wie Gladiolen werden nach Stückpreis bezahlt, aber auch das zu sehr fairen Preisen.
 

Doch auf dem Feld gibt es noch mehr zu entdecken. Zum Beispiel allerlei Kräuter von Basilikum, Liebstöckel, frische Minze bis hin zu Salbei. Für einen Bund frisch geerntete Kräuter zahlt man nur 50 Cent.

Im Holzhaus findet ihr noch mehr kulinarische Köstlichkeiten frisch vom Bauern: Kartoffeln und Gemüse wie Zucchinis oder Bohnen. Im Herbst locken mich immer die zahlreichen Kürbissorten, aus denen dann köstliche Suppen und Ofengemüse entsteht.


Meine Ausbeute an diesem Tag war ein bunter Strauß Zinnien, eine Sonnenblume, zwei Maiskolben, zwei kleine Zucchinis und eine handvoll frische Pfefferminze.


Noch ein paar Eindrücke:













 Fazit: Tolle und frische Blumen, die wesentlich länger halten als die aus dem Supermarkt. Auch eine tolle Alternative zum Tankstellen-Allerlei-Blumenbukett , wenn man mal eben sonntags schnell einen Blumenstrauß für den Geburtstag der Oma braucht. Auch das Gemüse und die Kräuter sind lecker und frisch. Wer lokale Bauern unterstützen möchte, bereit ist einen fairen Preis zu zahlen und dennoch nicht viel ausgeben möchte, sollte einmal vorbeischauen.


Wo: Resser Straße, Garbsen-Osterwald Oberende
wann: 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche




Ich wünsche euch noch einen schönen Restsommer
Tanja

Mittwoch, 13. August 2014

Rezept

Möhrenkuchen: Lecker und saftig


Ein Sonntag ohne Kuchen ist wie Suppe ohne Salz, ein Roman ohne Buchstaben, ein Sommer ohne Sonne. Ein Sonntag ohne Kuchen ist kein Sonntag!

Dabei muss ein Kuchen für mich einfach zu backen und vor allem eins sein: schnell fertig. Torten mit Sahne und aufwendigen Verzierungen sind hingegen so gar nicht meins.
Muffins, Rühr-, Obst- und Käsekuchen könnte ich allerdings jeden Tag backen und natürlich auch futtern. 

Heute möchte ich euch eines meiner liebsten und einfachsten Rezepte vorstellen. Der Möhrenkuchen den es bei mir regelmäßig gibt und auch einer der beliebtesten Kuchen meiner Liebsten ist, ist wirklich simpel. Auf dem Foto oben konnte ich den Rest gerade noch vor den Naschmäulern retten!

Hier das Rezept:

125 g Mehl
2 TL Backpulver
3 TL Zimt
125 g brauner Zucker
2 Eier
100 ml Sonnenblumenöl
150 g geraspelte Möhren
50 g Kokosflocken
25 g gehackte Walnusskerne

Zuerst fettet ihr eine Kastenform mit ein wenig Öl. Anschließend raspelt ihr die Möhren. Ich bevorzuge die etwas gröbere Variante, man kann sie allerdings auch fein raspeln, je nach Belieben.

Zwischendurch den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Das Mehl mit dem Backpulver in einer großen Schüssel vermengen, dann den braunen Zucker und dem Zimt hineingeben. 

Kokosflocken und die gehackten Walnusskerne unterheben. Anschließend die Eier und das Öl in die Schüssel geben und mit einem Mixer verrühren, bis eine beste Masse entsteht. Den Teig in die gefettete Kuchenform geben und für 10 bis 25 Minuten ab in den Kuchen damit.


Wer mag kann den ausgekühlten Kuchen noch mit einer Glasur aus Puderzucker und Zitronensaft überziehen. Ich persönlich mag ihn aber lieber ohne Schnickschnack.

Viel Spaß beim Ausprobieren und natürlich Schlemmen wünscht
Tanja
 

Dienstag, 29. Juli 2014

Lovely Places: Flohmarkt am Hohen Ufer


Er ist seit über 40 Jahren eine Hannover Institution, der Flohmarkt am Hohen Ufer an der Grenze zwischen der Altstadt und der Calenberger Neustadt. Jeden Samstag zwischen 8 und 16 Uhr im Sommer und bis 15 Uhr im Winter strömen tausende Hannoveraner und unzählige Touristen an den malerischen Flecken an die Leine um nach Herzenslust zu stöbern, zu feilschen und zu kaufen.



Egal wie warm oder kalt es ist, die Händler halten die Stellung. Viele sind alteingesessen und sind vom Flohmarkt am Hohen Ufer kaum noch wegzudenken. Doch wer hier neuwertigen Hausrat, Second Hand-Bekleidung, neue Feuerzeuge oder Batterien sucht, der ist fehl am Platz. Denn Neu- und Massenware, Kleidung sowie neuwertige Elektronik sind laut Flohmarkt-Ordnung verboten.

Und das ist auch gut so und macht den besonderen Charme des angeblich ältesten Flohmarkts in Deutschland aus. Er besteht bereits seit 1967. Seit 1972 findet er wöchentlich am Hohen Ufer statt. Vorbild waren damals die vielen Märkte an der Pariser Seine.


Es gibt keinen Rams, dafür aber erlesene Antiquitäten, Raritäten und allerlei Trödel, den man nicht braucht, aber dennoch das Herz erfreut. Von alten Lampen, verblichenen Postkarten, zauberhafter Tischwäsche, filigranem Porzellan, aufwendigem Schmuck über Eisenwaren aus vergangenen Jahrzehnten, Büchern bis hin zu hörenswerten Platten gibt es viel zu Entdecken.




Die außergewöhnliche Kulisse aus Beginnenturm, Historischem Museum und dem malerischen Leineufer schafft eine ganz besondere Atmosphäre und strahlt ein besonderes Ambieten aus, den kein anderer Flohmarkt in Hannover bietet. Die Nanas der Künstlerin Nikki de Saint Phalle, die mitten im Geschehen stehen, sorgen für Kunst zwischen Kitsch&Co.




Dieser zauberhafte Flohmarkt ist nur einen Katzensprung von zahlreichen Hannoverschen Sehenswürdigkeiten wie dem Neuen Rathaus, der Innenstadt, der Marktkirche und -halle entfernt und ist daher allemal einen kurzen Abstecher wert. Dies ist auch einer der Gründe, warum ich Hannover so sehr ins Herz geschlossen habe: Alles liegt zentral, ist überschaubar und liegt nah beeinander.




Meine Ausbeute an diesem Samstag: Ein paar neue farbenfrohe Knöpfe. Davon kann ich einfach nie genug bekommen.















Fazit: Ein toller Markt für alle die Antiquitäten und Raritäten 
          lieben und denen es dabei nicht so sehr auf den Preis 
          ankommt. Um selbst seinen Hausrat zu verkaufen,   
          ist dieser Markt jedoch vollkommen ungeeignet.


Wo: In der Altstadt zwischen den Straßen am Leibnizufer 
        und Am Hohen Ufer

wann: jeden Samstag, im Sommer 8 bis 16 Uhr, im Winter 
           7 bis 15 Uhr.
Tipp:  Wer nach einem bestimmtem Schätzchen sucht oder 
           ein Schnäppchen ergattern möchte, sollte lieber         
           schon um 7 Uhr da sein.