Dienstag, 25. Juni 2013

 

 

Gelesen: Naked von David Sedaris

 

Vor Kurzem durfte ich das prall gefüllte Bücherregal meiner Oma plündern. Zwischen Schmachtschinken von Rosamunde Pilcher und Nicholas Sparks tummelte sich auch der ein oder andere lesbare Schatz.

Sofort viel mir der Roman „Naked" ins Auge. Ich fragte mich, was sich hinter diesem Titel verbirgt und wunderte mich insgeheim über den seltsamen Büchergeschmack meiner mittlerweile 80-jährigen Oma. Wohl eher aus Neugier als aus Kenntnis über den Inhalt des Buches nahm ich es mit. Und ich kann euch nach dem Lesen sagen: Das ist kein Oma-Buch. 

In siebzehn Kurzgeschichten berichtet der Ich-Erzähler von seinem ungewöhnlichen Leben. Es geht um seltsame Gwohnheiten, das Fahren per Anhalter, eine seltsame Familie, Homosexualität, Liebe, Sex, FKK, Männer mit seltsamen Sammelleidenschaften, Ticks und noch viel mehr Lesenswertes.

Die Geschichten sind einfach nur komisch. Das ein oder andere Mal konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Trotz teilweise tragischer Komik erzählt Sedaris autobiographisch und gekonnt von seinen Zwanghandlungen als kleiner Junge, als er beispielsweise jeden Briefkasten ablecken, nahezu alle Gegenstände mit der Stirn berühren musste und wild mit dem Kopf wackelte, um sich zu beruhigen. Er erlebt Ferienlager und ringt seiner Schwester das Versprechen ab, sie dürfe niemals heiraten.

Mit den Geschichte reift Sedaris vom kleinen, wilden Jungen zum College-Studenten. Mit jeder einzelnen Episode wird er erwachsener.  Besonders amüsiert haben mich die immer wiederkehrenden Anhaltergeschichten. Denn per Anhalter zu fahren scheint eines von Sedaris liebsten Hobbies zu sein. Er trifft auf die seltsamsten Typen, dabei übertrifft er alle, die ihm begegnen.

Vieles bleibt Unausgesprochen, aber vielleicht macht auch gerade das die Magie des Buches aus. Seine Charaktere zeichnet der amerikanische Autor gekonnt. Besonders angetan haben es mir seine Bekanntschaften, die er während seines FKK-Urlaubs kennenlernt. Sie haben nichts zu verbergen, ebenso wie Sedaris. Am Ende zieht auch der Ich-Erzähler blank.

Die Kurzgeschichten waren mir teilweise ein bisschen langatmig. Aber vielleicht habe ich auch einfach die falsche Vorstellung von Short Stories. 

Fazit: Amüsantes Buch, das zu Lachattaken führen kann!


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